Schönes Doppelpack: Billy Talent werden auf ihrer im ausverkauften Kölner Palladium von The Subways unterstützt.
Die Messlatte für Billy Talent lag also hoch. Doch Keifsänger Ben toppte das Spektakel locker. Gitarrist Ian kam als erster auf die Bühne, stellte sich stocksteif hinter seinen Mikroständer und begann mit dem Intro von „This Is How It Goes“. Den Song kann man getrost als Ansage verstehen: SO geht eine Rockshow. Innerhalb von einer Minute schwitzte Sänger Ben mehr als Zinedine Zidane in 90 Minuten. Seine Lieblingspose zum Singen: rechtes Bein auf der Monitorbox, Oberkörper nach vorne gelehnt, rechte Hand am Mikro, die linke leicht gestikulierend. Öfter sprang er aber auch breitbeinig auf die Monitorboxen, so dass ein sorgsamer Roadie dort mit einem Handtuch immer wieder über die Kante wischte, damit Ben nicht wegrutscht.
Entsprechend gingen die Fans ab. Schon nach 20 Minuten schleppten sich zwei Leute aus der Halle und ließen sich der Länge nach ins Foyer auf den Boden fallen, völlig ausgelaugt und unfähig ihre Namen auszusprechen. Die Ordner pflückten am laufenden Band Crowdsurfer aus der Menge. Ruhiger wurde es nur, wenn Billy Talent bei Songs wie „Standing In The Rain“ mal die 4.000 Leute aus voller Kehle den Refrain singen ließen. „Es ist immer wieder cool, nach Deutschland zu kommen, weil ihr uns so viel Respekt entgegen bringt“, sagte Sänger Ben, bevor sich die Band mit „Try Honesty“ nach gut einer Stunde verabschiedete – mit der gleichzeitigen Ankündigung: „Im Februar kommen wir wieder.“