Im Country und Folk erzählt man tragische Geschichten aus dem wahren Leben. Sven van Thom erzählt tragikkomische und ist dabei genauso gut wie die ernsten Kollegen. Weil er die Wahrheit sagt.
Sven van Thom hat diese Platte voller kurzweiliger, süffig trappelnder Lieder „Ach!“ genannt, weil es das wichtigste Dialogwort in Loriots Sketchen und Filmen war. Nun ist es so, und das sage ich als Autor humoristischer Romane: Selbst, wenn „wir“ – die Komiker in Wort, Bild und Ton – uns auf unseren Zeilen mittels einer Rakete mehrere Kilometer in den Himmel schießen lassen und am höchsten Punkt mit aller Kraft den Arm lang machen, berührt unsere Fingerkuppe gerade mal die herunterhängende Wurzel der Schöpfung Vicco von Bülows. Dennoch passt das Prinzip. „Ach!“ lebt von „das kenn ich auch!“-Momenten für van Thoms Generationsgenossen, von der Lust, zu beobachten und von einem verantwortungsvollen Umgang mit der Sprache.
„Ach Liebe, du Quälgeist, Du hast mir gefehlt meist, doch wenn Du mal da bist, weiß ich nicht, ob Du wahr bist“, singt van Thom in dem Song, an dem die Schriftstellerin Ina Simone Mautz mitgedichtet hat. Hundert Singer-/Songwriter in diesem Land würden daraus eine larmoyante Schrammelballade machen. Hier regieren stattdessen Mandoline, Banjo, Cello, Gitarren und eine Rhythmusabteilung, die ihre Pferde vor dem Saloon geparkt hat. Oder vor der Tanke, wo es noch Dosenbier gibt, damit man später wieder Haare aus dem Gesicht halten kann. Erfrischend.
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