The Dillinger Escape Plan wollen "den Seinfeld machen" und aufhören

Uff. Wer sich schon voreilig festgelegt hat und glaubt, dass 2016 als „Scheißjahr“ in die Annalen eingehen wird, den können wir jetzt offiziell beruhigen: 2017 wird nicht viel besser. The Dillinger Escape Plan werden sich pünktlich zum 20. Geburtstag im nächsten Jahr auflösen. Gitarrist Ben Weinman bestätigte die Gerüchte im Interview mit noisey:

Nun, in gewisser Weise wollten wir den Seinfeld machen und aufhören, solange wir noch oben sind, wenn du verstehst, was ich meine. Die Band war nie erfolgreicher und wir sind so glaubwürdig und bekannt wie eh und je. Ich glaube, immer wenn wir auf der Bühne stehen, spielt zur gleichen Zeit keine andere Band auf der Welt, die uns das Wasser reichen kann. Und das ist unser Ziel.

Wie das Zitat schon erahnen lässt, werden die für ihre unkalkulierbare, exzessive und mit unzähligen Verletzungen honorierte Bühnenpräsenz bekannten Mathcore-Pioniere natürlich nicht irgendwie von der Bildfläche verschwinden. Zum einen wird am 14. Oktober das sechsten Album „Dissociation“ auf ihrem eigenen Label Party Smasher Inc. erscheint, zum anderen werden The Dillinger Escape Plan im Herbst noch eine ausgiebige US-Tour absolvieren und anschließend im Herbst Europa zerlegen.

Dissociation – Albumteaser


Auf ein finales Ende wollte sich die Band noch nicht festlegen. Vielmehr möchten die ADHS-Kinder aus der Krachmacherstraße abschließend noch eine „ausgedehnte Runde“ durch Australien machen, diverse Festivals im nächsten Sommer spielen und dann die letzten Shows verkündet, so Ben Weinman. Sicher ist nur das verkündete Ende und dass The Dillinger Escape Plan eben nicht planbar sind:

Wir sind eine Punkband und uns gefällt die Vorstellung, dass wir keine Ahnung haben, was das Publikum machen wird, und das Publikum keine Ahnung hat, was wir machen werden. Das macht unsere Auftritte so gefährlich. Wir wollen keine „Bühnenshow“ aufbauen.

Wenn The Dillinger Escape Plan im Herbst wahrscheinlich ihre letzten Konzerte in Europa spielen werden, dann sollte man sich mit Ach und Krach von dieser Ausnahmeband verabschieden. Man geht ja bekanntlich immer mit einem blutenden Auge und mit einem weinenden Auge. Oder so …