The Fever The Focus – Fading Lights

Zum Leidwesen aller Fans hatte die britische Pop Rock Band Elliot Minor vor zwei Jahren ihre Trennung bekannt gegeben. Doch ganz von der Musik kamen sie nicht weg: Schlagzeuger Dan arbeitet jetzt als Konzertveranstalter in London und auch Sänger Alex und Gitarrist Ed haben schon ein neues Projekt am Start. Das schimpft sich The Fever The Focus. Über PledgeMusic  wurde fleißig gesammelt und durch die Unterstützung der Spender das Mini-Album „Fading Lights“ veröffentlicht.
Klanggebilde wie bei Elliot Minor kann man hier leider nicht erwarten. Die drei Instrumentalisten, die fehlen, schlagen sich natürlich im Sound nieder. Nicht nur deswegen wirkt alles geerdeter – die Geschwindigkeit wurde ordentlich runtergeschraubt. Schließlich müssen Ed und Alex das Ganze auf der Bühne auch abbilden können – zu zweit. Ein Vorteil aus vergangenen Tagen bleibt: Die Zweistimmigkeit ergänzt sich schön durch die unterschiedlichen Klangfarben. Soundmäßig kommt leider viel aus dem PC und das, was nicht digital hinzugefügt wird, fehlt in der Masse. Wir wissen, dass die Zwei mehr können, denn zusammen haben sie Meisterwerke wie „Parallel Worlds“  und „The White One Is Evil“ geschaffen – abenteuerliche Rockhymnen mit irren Keyboard-Parts. Zur Freude der Fans haben sie auf ihrer Release-Show auch diese Songs zum Besten gegeben.
Der erste Track „Fading Lights“ ist ein ruhiger, elektronisch angehauchter Song, der gut eine Ateliereröffnung musikalisch begleiten könnte. Bei „Hurricane“ baut sich hingegen eine schöne Spannung auf, die sich im Refrain löst. Hier könnte die Leistung am Schlagzeug durchaus verstärkt werden, um den Song mit mehr Power zu pushen. Alex funktioniert sehr gut auch nur mit Keyboard – was man bei „I’ll Wait“ merkt. Während Ed früher noch eigene Parts sang, unterstützt er Alex jetzt meist nur noch im Refrain. „Slowing Down“ ähnelt sehr dem Opener und „Lifeline“ ist der Höhepunkt der „Computerisierung“ – zu viel Effekte, zu wenig Mensch. Vom Highlight der EP, „Hurricane“, folgt dann noch eine Akustikversion.
Das Mini-Album hört sich also erwartungsmäßig so an, wie sich etwas anhört, das professionelle Musiker mit wenig finanziellen Mitteln und in Eigenregie aufnehmen: Gute Ansätze, mittelmäßige Umsetzung. Der Unterschied zwischen digitaler und handgemachter Musik wird hier deutlich. Wenn sie an frühere Erfolge anknüpfen wollen, muss noch eine Schippe draufgelegt werden – und bitte keine digitale.