Interview mit Taking Back Sunday 2014

Taking Back Sunday

Taking Back Sunday wirbeln schon seit 1999 die Szene auf. Was sie bei ihrem sechsten Album anders gemacht haben und wie sich sich verändert haben, erklärt Frontmann Adam im Interview.

GETADDICTED: Wie habt ihr euch musikalisch und persönlich in den letzten Jahren verändert?
Adam: Normalerweise ändert sich der Geschmack eines jeden Menschen, wenn er älter wird, weil man offener für bestimmte Dinge wird. Jetzt mag ich viel von der Musik, die mein Vater immer gehört hat. Alte Rockmusik, die ich erst zu schätzen lernen musste. Ich habe lange gedacht: „Wenn es nicht schnell und laut ist, mag ich es nicht“. Jetzt wo ich älter bin, schätze ich andere Dinge und habe dadurch ein größeres Musik-Spektrum. Ich wurde einfach offener und ließ mich davon inspirieren. Anstatt von einem kleinen Fass zu schöpfen, steht mir nun ein ganzer See zur Verfügung. Ich denke auch, dass ich erwachsener geworden bin, aber wer weiß… Das musst du meine Freunde fragen.
GETADDICTED: Wie kombinierst du dein Familienleben mit dem Tourleben?
Adam: Es ist sehr schwierig für mich, so lange weg zu sein, aber es ist einfach das, was wir machen. Es ist wie bei allem anderen: Man findet einfach einen Weg, wie es funktionieren kann.
GETADDICTED: Ich denke viele Fans sind besorgt, dass ihr euch auflöst, damit ihr mehr Zeit für eure Familien habt.
Adam: Wir finden eine immer bessere Balance zwischen der Zeit, die wir auf Tour verbringen und der Zeit, die wir mit unseren Familien haben. Aber ja, wir geben unser Bestes eine Lösung zu finden, mit der alle zufrieden sind. Für uns ist das Familienleben noch ganz neu. Es wird wohl noch eine Zeit dauern, bis wir es raus haben. Ich habe sehr oft mit meiner Frau darüber gesprochen, wie es möglich ist, beiden Dinge gerecht zu werden.
GETADDICTED: „Tell all your friends“ war euer erfolgreichstes Album. Was sagst du dazu, dass viele Clubs immer noch Song von diesem Album spielen und nicht von euren neuen Werken?
Adam: Das ist etwas, das ein bisschen frustrierend für mich ist. Dieses Album habe ich geschrieben, als ich 18 war und ich denke, dass wir uns alle sehr verändert haben. Gleichzeitig weiß ich das aber auch zu schätzen, da viele Menschen dieses Album wirklich feiern. Ich hoffe aber immer, dass die Leute diese Nostalgie ablegen und endlich dazu in der Lage sind, im Hier und Jetzt zu leben.
GETADDICTED: Zwei Rockclubs hier in Köln spielen „Cute Without The E“ wirklich jedes Wochenende.
Adam: Ja, das ist auch lustig. Dieser Song bekommt immer noch so ein unglaublich positives Feedback; auch bei den Shows. Wir denken uns dann: „Der Song? Wirklich? Immer noch? Okay…“. Aber wenn so viele Leute ihn mögen, werde ich mich nicht beschweren. Davon abgesehen glaube ich, dass wir viel bessere Songs haben.
GETADDICTED: Zum Beispiel?
Adam: „All The Way“, „Flicker, Fade“ ist auch großartig. Und das waren nur zwei!
GETADDICTED: Auf was freust du dich 2015?
Adam: Ich freue mich darauf unsere Vinylplatte zu veröffentlichen. Auf ihr wird das komplette Album „Happiness Is“ drauf sein sowie die B-Sites, die es nicht auf das Album geschafft haben. Darauf freue ich mich sehr, weil wir hart daran gearbeitet haben. Und sonst kann ich das noch gar nicht sagen… An Silvester ist man doch eher aufgeregt, weil man sich freut, was das neue Jahr bringen wird. Alles ist möglich.