The Front Bottoms und The Smith Street Band live in Köln

Wer sich schon seit den 2000ern fragt, wo auf den Emo-Punk-Konzerten eigentlich all die schreienden Grrlz geblieben sind, die sich doch bei MySpace, Facebook und Insta als brennende Fans der Kapellen outen, der wird bei The Front Bottoms beruhigt: Es gibt sie wirklich und sie können laut schreien. Tanzend, pogend, quietschend sind im kleinen Bürgerhaus Stollwerck endlich mal wieder nicht so einseitige Geschlechterverhältnisse in erster Reihe zu beobachten gewesen.
Dazu mit der Smith Street Band eine Vorband, die mir auf Platte manchmal zu beliebig daher kommt, live aber alles, was langweilen könnte durch Enthusiasmus und Energie wieder rausholt. Da geht mal ein Ton daneben, da überschlägt sich die Stimme, die Band lacht und hat sichtlich Freude auf der Bühne.
Die Front Bottoms selbst sind ja mit dem 2015er „Back on Top“ nochmal deutlich Hymnen-lastiger und poppiger geworden. Schadet auf nem Konzert, bei dem alle Bock auf Biertrinken und Rumspringen haben absolut nicht. Welches Fan-Grrl hier allerdings mal auf Ecken, Kanten und ne raue Seite im zweistimmigen Refrain hofft, kann länger warten.